Wir bei Getsafe – Xiatong, Data Analyst

Sie ist eine Bibliothekarin der Daten. Xiatong erzählt, wie sie zu Getsafe kam

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Lesedauer: 4 Minuten2020-03-26
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Xiatong verortet sich und ihre Tätigkeit bei Getsafe zwischen Wirtschaft und IT und ist überzeugt: Für jedes scheinbar unüberwindbare IT-Problem gibt es eine Lösung – man muss nur lang genug googeln.

Was sind deine ersten Gedanken, wenn du morgens aus dem Bett steigst?

Ich bin kein Frühaufsteher. Insofern fällt es mir ziemlich schwer, aus dem Bett zu kommen. Aber ich habe ein Morgenritual: Nach einem Blick auf die Uhr mache ich das Radio an und höre Nachrichten. Ich will unbedingt auf dem Laufenden bleibenden – auch über das, was außerhalb meiner Arbeitsblase passiert. Zum Beispiel in meiner Heimatstadt in China. Und wenn ich das gemacht habe, ist das erste, was ich mir überlege: Hab ich noch genug Zeit für ein Frühstück zuhause oder wird es ein Müsli-Frühstück im Büro?

Bist du auch so jemand, der sein Mittagessen fürs Büro zuhause vorkocht?

Ja! Ich versuche, mein eigenes Essen mitzubringen. Das schaffe ich etwa die Hälfte der Woche. Mein Team ist auch quasi das Koch-Team. Wir bringen alle unser selbst vorbereitetes Essen mit, was super ist, weil wir aktuell in drei unterschiedlichen Büroräumen sitzen und während der Mittagspause dann die Gelegenheit haben, uns auszutauschen.

Seit wann bist du bei Getsafe? Und wie bist du hierher gekommen?*

Ich kam im November 2018 zu Getsafe. Damals habe ich meine Masterarbeit in Mannheim geschrieben. Eigentlich war es Prokrastination, die mich herführte: Du willst deine Masterarbeit nicht schreiben – also was tust du? Du bewirbst dich für einen Job. Ich hatte mich bei Getsafe für ein Praktikum beworben und wurde prompt genommen. Angedacht waren sechs Monate, aber nach vier Monaten fragte mich Marius: “Hey, willst du Vollzeit bei uns arbeiten?”, und ich sagte: “Ja, klar.” So fing es an.

Aber gerade studierst du wieder nebenbei?

Ja, ich habe dieses Jahr angefangen, Data Science per Online-Seminar zu studieren. Es gibt gerade einen großen Hype um dieses Studienfach. Aber tatsächlich passt das ziemlich gut zu dem, was ich für meinen Job brauche, weil es mir Wissen zu Computerwissenschaften, Mathematik und Wirtschaft vermittelt.

Und was genau machst du in deinem Job? Wenn du es einem Laien verständlich machen müsstest?

Ich würde sagen, ich bin so etwas wie eine Bibliothekarin: Wir haben eine riesige Menge an Büchern – die sind unsere Daten. Dann kommen Leute zu mir und wollen ganz konkrete Dinge wissen. Sie fragen nicht nach Paragraphen oder einzelnen Sätzen. Sie wollen zum Beispiel einfach wissen: “Ist die Erde rund oder flach?” Ich bin diejenige, die verantwortlich dafür ist, die Bücher zu sortieren und zu wissen, wo das entsprechende Buch steht, in dem man nachschauen muss. In meinem Job komme ich mit allen Phasen der Datenanalyse in Berührung: Erst erhebe ich die Daten, dann bereinige und analysiere ich sie und zum Schluss präsentiere ich die Ergebnisse. Das ist die volle Bandbreite der data-experience!

Und was, wenn ein Experte dich fragt: Welche besonderen Fähigkeiten braucht man für diesen Job?

Letztlich sind Daten Informationen. Um die richtige Information liefern zu können, musst du erstmal die richtige Frage stellen. Die wichtigste Fähigkeit ist also, die Anfragen zu präzisieren, mit denen meine Kollegen an mich herantreten – das macht 70 bis 80 Prozent meiner Arbeit aus. Manchmal sind die Fragen echt ziemlich vage, und ich muss schnell zehn Fragen zurückstellen. Das mache ich, um für mich selbst und auch für meine Kollegen zu präzisieren, was sie eigentlich genau suchen.

Was motiviert dich, mit Daten zu arbeiten?

Daten sind wie eine große Landkarte, auf der das reale Leben abgebildet wird. Alle vorhandenen Beziehungen sind darauf verzeichnet. Ich mag es, wenn alles klar und gut organisiert ist. Mich motiviert ist es, Dinge auf den Punkt zu bringen. Aber genau da liegt auch eine Schwierigkeit: Wenn die Daten inkonsistent sind und mein Team und ich es nicht schaffen, eine hohe Datenqualität zu erreichen, dann frustriert mich das. Diese Problematik lässt sich vielleicht auch ganz gut über die Bibliothek-Analogie erklären: Es ist, als lesen wir das gleiche Buch – ich lese die chinesische Ausgabe und Alessandro die italienische. Wir denken, wir lesen das Gleiche, doch in Wahrheit gibt es feine Unterschiede in den Übersetzungen. Wir können dann zwar unsere Leseerfahrungen vergleichen und die kniffligen Stellen nebeneinanderstellen, aber das heißt nicht, dass es uns gelingt, die zwei Versionen in Übereinstimmung zu bringen. Wenn man dann aufgeben muss, ist das echt frustrierend.

Eigentlich bist du aber eine ziemliche Frohnatur. Was bringt dich bei Getsafe besonders zum Lachen?

Ganz klassisch: unsere Kollegen. Die sind einfach super. Im Büro ist immer gute Stimmung und jeder ist für einen Spaß zu haben. Situationskomik ist an der Tagesordnung. Einmal hat mir Alessandro geholfen, als ich ziemlich Probleme damit hatte, ein chinesisches Programm zu installieren. Als wir das dann endlich geschafft hatten, haben wir uns riesig gefreut und gejubelt. Aber zu früh gefreut: Das Programm hat vielleicht drei Sekunden funktioniert, dann brach mein ganzes System auf dem Laptop zusammen (lacht). Amüsant finde ich es auch immer wieder, wenn man die Leute im Büro raunen und vor sich hin schimpfen hört: “What the...?!” Dann weißt du, du bist nicht die Einzige, die sich gerade mit ihrer Aufgabe schwer tut.

Was ist besser: Studieren oder Arbeiten?

Arbeiten. Selbst in der Universität, wo man davon ausgeht, dass alle gebildet und aufgeschlossen sind, hab ich mich nicht immer 100 Prozent willkommen gefühlt. Bei Getsafe hatte ich solche Kulturschock-Erlebnisse nie. Das mag einerseits daran liegen, dass hier alle so nett sind, und andererseits daran, dass wir wirklich von Grund auf divers und international aufgestellt sind.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was deine Arbeitsumgebung betrifft…?

Oh, ich hab mir schon immer gewünscht, wir würden mal einen Tag einführen, an dem jeder die traditionelle Kleidung seines Landes auf der Arbeit trägt. Hassaan und Salman würden dann ihre Pakistani-Kleidung tragen und ihr Deutschen eure Lederhosen. Und wir haben ja auch Mitarbeiter aus Russland, Mexiko, Frankreich und vielen anderen Ländern....

Ich glaube, ich hab gar keine traditionelle deutsche Kleidung...

Ich hab auch keine traditionelle chinesische Kleidung (lacht). Das wäre aber doch eine gute Gelegenheit, sich mal welche zuzulegen.

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*In der Zwischenzeit ist Xiatong zu neuen Abenteuern jenseits der Versicherungsindustrie aufgebrochen. Wenn du mit ihr in Kontakt treten möchtest, findest du sie ganz sicher auf LinkedIn.

Carina
Autor: Carina