Kundenumfrage: So verändert Corona die Lebenspläne der 20- bis 30-Jährigen

Wir haben euch gefragt: Wie beeinflusst Corona eure Zukunft? Hier die Ergebnisse

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Lesedauer: 3 Minuten2020-06-24
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Sie wollten gerade durchstarten, wollen heiraten oder eine Familie gründen und schmiedeten Pläne für Beruf, Eigenheim und Reisen: Menschen zwischen 20 und 30 Jahren wurden von der Coronakrise stark in ihrer Zukunftsplanung getroffen.

Das erste Mal in ihrem Leben mussten sie ihre Freiheit einschränken – eine Erfahrung, unter der sie mehr leiden als unter möglichen finanziellen Einbußen oder schlechteren Berufsaussichten. Das ergab eine Umfrage unter unseren Kunden.

Besonders auffällig: Knapp 70 Prozent der jungen Menschen fühlen sich seit dem Ausbruch der Pandemie stark in ihrer Freiheit eingeschränkt. Unter dieser Erfahrung leiden sie sogar härter als unter möglichen finanziellen Einbußen oder schlechteren Berufsaussichten. Frauen fühlen sich dabei noch stärker eingeschränkt als Männer.

Besonders stark fühlen sie sich in ihrer Freizeitgestaltung (83 %) und beim Zusammensein mit Freunden und Familie (65 %) eingeschränkt. 40 % sehen Einschnitte in ihrer Mobilität und 24 % in ihrem Beruf bzw. ihrer Ausbildung und ihrem Studium. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Versicherungsanbieters Getsafe unter 585 Personen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren.

Knapp die Hälfte der Studenten und Auszubildenden (45 %) glaubt, dass sich ihre Berufsaussichten durch Corona verschlechtert haben.

Menschen, die bereits berufstätig sind, fühlen sich weniger stark betroffen. Über 60 Prozent bewerten ihre Karriereaussichten wie vor der Coronakrise. 7 Prozent sorgen sich um ihren Arbeitsplatz, 14 Prozent sehen für sich schlechtere Karrierechancen. Immerhin 8 Prozent gibt sogar an, nun bessere Karrieremöglichkeiten zu haben.

Die Coronakrise verändert die Werte der jungen Berufseinsteiger. 60 Prozent geben an, dass ihnen Familie und Freunde sowie ein sicherer Arbeitsplatz wichtiger geworden sind. Knapp 40 Prozent messen einer guten finanziellen Vorsorge und Versicherung nun einen höheren Stellenwert bei als vor der Coronakrise. Eine gute Karriere ist für knapp 20 Prozenten der Befragten wichtiger geworden als vor Corona.

Überraschend: Trotz dieser Einschätzungen gehen die Berufseinsteiger relativ gelassen mit der Krise um. Fast die Hälfte fühlt sich trotz der Einschränkungen nur wenig beeinflusst, und immerhin ein Viertel kann der Krise sogar etwas Positives abgewinnen und sieht sich dadurch entschleunigt. Demgegenüber geben knapp 30 Prozent der Befragten an, dass die Krise sie vollkommen ausgebremst habe und nun am Durchstarten hindere.

Trotz Coronakrise sieht die Mehrheit der jungen Menschen ihrer Zukunft optimistisch entgegen (65%). Nur 12 Prozent geben an, ängstlich zu sein; die übrigen 23 Prozent sehen ihre Zukunft in fünf Jahren unverändert zu heute.

Gefragt, was sie rückblickend im letzten halben Jahr vor Corona anders gemacht hätten, könnten sie die Zeit zurück drehen, würden 36 Prozent genau die gleichen Entscheidungen treffen. Jeweils knapp 30 Prozent würden mehr Reisen und häufiger Freunde und Familie besuchen. 23 Prozent geben an, sie hätten besser finanziell vorgesorgt und mehr Geld gespart, und 21 Prozent hätten sich zielstrebiger um ihre berufliche Zukunft gekümmert. Nur 5 Prozent hätten sich stärker sozial und politisch engagiert.

Für die Studie befragte Getsafe Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, also die Jahrgänge 1989 bis 2000. 585 Menschen nahmen an der Umfrage teil. 36 Prozent der Befragten machen derzeit eine Ausbildung oder studieren; 5 Prozent suchen eine Arbeitsstelle und 55 Prozent stehen bereits im Berufsleben.

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Lydia
Autor: Lydia